Montag, 22.10.2018
Buchankündigung: Max Weber: Für ein Kinderlachen

Gästebuch

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Hanna Frey
aus Wuppertal

am Samstag, 25-02-17 07:49

http://www.hanna-frey.de/

Zum Thema "Gedanken"
ich weiß selber, dass ihr keine "Monster" seid, die beim Anblick eines Kindes direkt was weiß ich was denken... :) Mir geht es um Gedanken allgemein ( das mag vielleicht hier nicht richtig rüber gekommen sein) die man durchaus beeinflussen kann. Manchmal hört es sich so an, als könnte man für seine Gedanken nichts. Das mag sein, man kann aber auch gegensteuern. Das ist sicher ein Lernprozess aber es gelingt. Ich konnte auch gegen meine Gedanken der Wut, des Hasses und der Traurigkeit etwas tun. So meinte ich es. Zum Thema Gesellschaft und Schuld: Ja, ich verstehe es absolut, dass es schwer ist, in dieser unserer Gesellschaft sich als Pädophil zu outen. Darüber müssen wir nicht diskutieren und ich bedauere das sehr. Ich glaube aber nicht, dass man das vergleichen kann mit Unterdrückung der Frau oder Rassismus oder ähnlichem. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ihr ein großes Problem habt, dennoch bleibe ich dabei: Es gibt bei allem immer auch eine "Bringschuld" wenn ich das mal so nennen kann. Dass ihr Hass erntet ist richtig und ich weiß das. Niemand verlangt, dass ihr euch auf einen Marktplatz stellt... aber im Schutz der Anonymität wäre es schon sinnvoll mal mehr an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich stellte ein Video auf meine FB Seite, wo ich um "Verständnis" warb. Daraufhin kamen die typischen Hass-Kommentare usw. Ich weiß nicht, ob ich mit einem von euch auf FB befreundet bin. Es wäre aber eine gute Möglichkeit gewesen, anonym mal etwas zum Thema zu sagen. Es gibt also Möglichkeiten... aber ich sehe nicht, dass sie auch wahr genommen werden. (Das war jetzt nur ein Beispiel... ) Ich sah ein Video im Tv... Jahre her... da zeigten sie das Gesicht des Mannes nicht, der da über seine Neigung sprach. Aber er sagte deutlich was mit ihm los ist und dass er keine Hilfe bekäme usw. Das hat mich sehr aufhorchen lassen und auch Verständnis in mir geweckt, weil ich die Chance bekam, Pädophilie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Das fand ich mutig und gut! Er sagte, er sehe sich selber als potenziellen Täter, aber niemand würde ihm helfen usw. Diese Sendung hat viel bei mir bewirkt... und wenn sie das bei mir tut, wird sie das auch bei anderen. Ich rede eher auch von kleinen Schritten... da seid auch ihr in der Verantwortung, dabei bleibe ich. Nichts wird sich ändern für euch, aber in erster Linie auch für die Kinder, die leider viel zu oft und immer wieder Opfer werden, solange nicht jeder dazu beiträgt, dass ein Thema beleuchtet wird. Hier auf dieser Seite ist das einfach zu diskutieren und sich auszutauschen. Aber es wäre auch sinnvoll ihr würdet das an anderer Stelle ebenso tun. Ob ihr das tatsächlich macht, kann ich nicht beurteilen. Wenn ja, würde ich euch gerne unterstützen, dann müsste man mir sagen, wo ich mich beteiligen kann. Ich biete gerne meine Hilfe an, weil ich das alles sinnvoll finde. Ihr könnt die Gesellschaft verändern... IHR.. sonst niemand! Das geht nicht von heute auf morgen... aber in kleinen Schritten kann man immer etwas erreichen. Und wenn ich eines noch sagen darf: Wenn ihr nicht mal euren Familien sagen könnt was mit euch los ist ( hört man ja auch von einigen hier) ... äh... sorry, dann hinterfragt nicht euch, sondern eure Familien! Ja, ich habe leicht reden, mögt ihr denken.... aber so ist es nicht. Im Gegenteil... ich hatte es lange Zeit wirklich verdammt schwer, mit mir klar zu kommen, nachdem was mir passierte. Aber... und das möchte ich euch gerne noch mit auf den Weg geben: "Wer an sich denkt, hat Schwierigkeiten. Wer an andere denkt, hat Aufgaben" So glaube ich... kann man es betrachten. Die eigenen Schwierigkeiten sind nur Steine... man kann sich mit ihnen zumauern, oder aber sie als Sprungbrett benutzen, für sich und für andere. Ich hoffe nun ist klarer geworden, was ich meinte. Danke und auf bald.

 

Arno Nym
aus Berlin

am Samstag, 25-02-17 03:26

Hallo ihr :)

Ich habe ein paar Gedanken zu den Thema und die würde ich euch gerne mitteilen:

Ich habe gemerkt, dass ich in Bezug des Themas "Pädo" recht locker geworden bin , d.H ICH hätte keine Probleme jemanden Fremden zu sagen, dass ich diese Neigungen verspüre. Das Problem ist wie gesagt die Gesellschaft. Wenn ich WÜSSTE, diese Person wäre vorurteilsfrei und würde meine Meinung anhören, ohne gleich "dicht" zu machen, bei dem Thema, würde ich dies auch mal erzählen.
Könnte ich sagen, dass eine Person aus meinen Freundeskreis und Arbeit pädophil ist ??? NEIN !!! Auch wenn ich jetzt nichts fest machen würde, könnte ich sagen, dass ich der "einzigste" bin, der diese Neigungen verspürt. Ich glaube es irgendwie nicht, dass ein anderer in so engem Rahmen auch so drauf ist....
Ich hätte heute beinahe einer Freundin, die ich lange nicht mehr gesehen habe gesagt, auf die Frage wie es denn mit "Liebesleben" aussieht erzählt, dass es mir nicht gut geht und ich ein Problem habe, WAS FRAUEN BETRIFFT.
Ich habe dann gesagt, dass privat bei mir einiges chaotisch läuft, ich würde ihr aber noch eine SMS schicken. Ob ich dann mehr erzählen würde( bzw dass was ich vorher schrieb), kann ich nicht sagen, aber ich bin vorsichtig geworden, was das öffentliche outen betrifft anhand meines Kumpels
Hierbei sah ich, dass diese Person(WAS VERSTÄNDLICH IST !!!) mit dem Thema NICHTS zu tun hatt, ABER automatisch in ein Schwarz- Weiss denken rutscht(Schalter umgelegt) bei dem Thema auf "Minderjährige stehen unter 15 Jahre". Hätte ich ihm nicht mein Entsetzen mitgeteilt dass er mich AUTOMATISCH auf eine Stufe mit STRAFTÄTERN stellt, würde er es vielleicht jetzt noch denken. SEINE REAKTION EMPFINDE ICH ALS TYPISCHES BEISPIEL, WIE DIE GESELLSCHAFT DIESE MENSCHEN SIEHT, OHNE DRÜBER NACHZUDENKEN: Nur Schwarz weiss denken, alle Pädos sind Kinderschänder usw.... ohne Hintergrundwissen und Aufklärung...

 

Daniel F.

am Freitag, 24-02-17 21:32

@Hanna

Ich muss dazu auch mal etwas sagen.
Ich weiß nicht, wie du dir diese "Revolution" vorstellst.

Ich persönlich habe genug Stigmatisierung erlebt (nicht aufgrund meiner Pädophilie, sondern anderer körperlicher Defizite), die in meiner Einzeltherapie in Kombination mit verschiedensten traumatischen Erlebnissen auch als mögliche Ursache für meine Pädophilie vermutet wurde.
Da ging es um etwas eigentlich komplett Harmloses, doch nichtmal das war es wert, mich zu akzeptieren.
Wie soll sich das dann erst mit meiner Pädophilie verhalten?
Soll ich jetzt zum nächsten Marktplatz marschieren und like a Wowereit "Ich bin pädophil, und das ist auch gut so" schreien?
Was denkst du, wie die Leute mit mir verfahren würden?
Diesen Hass möchte ich nicht noch einmal erleben.

Und selbst wenn ich das alles nicht erlebt hätte, würde ich niemals öffentlich meine Neigung kundtun.
Die Menschen existieren auf dieser Grundlage: Der Flüchtling ist ein Psycho, denn er kennt nur Gewalt, Trump ist der allerallereinzige Mensch in den USA, in Rest-Nordamerika, auf der gesamten Erde, der Milchstraße und allen anderen Universen, der die USA noch great again machen kann, denn er redet wie ein Assi, und das braucht die von Waffengeilheit und Armut geplagte USA, in denen Täter einfach so an Waffen kommen und eine Grundschule stürmen können (so geschehen vor einigen Jahren) und selbst Kinder schon geil auf Waffen gemacht werden, ja dringender als ein funktionierendes Sozialsystem und vernünftige Waffengesetze, die EU ist eine Diktatur, Elvis lebt, Merkel ist ein Reptiloid, und so weiter, und so fort. Ich könnte diese Liste noch unendlich weiterführen.

Wie kann ich da erwarten, dass die Leute sich meinen Standpunkt ("Ich bin kein Täter und werde es auch nicht, weil ich verstanden habe, wie sehr Kinder darunter leiden.") interessiert anhören und vor allem bereit sind, ihre möglicherweise vorhandenen Vorurteile zu überdenken?

Sowas funktioniert nicht, selbst mit vielen anderen Pädophilen als Backup wäre das ein Selbstmordkommando. Ich könnte mein ohnehin schon spärliches Sozialleben in die Tonne klatschen. Ich würde ab diesem Zeitpunkt nie mehr ruhig leben können.

Ich referenziere an dieser Stelle mal die Kurzgeschichte "Maßnahmen gegen die Gewalt" von Bertolt Brecht (http://www.satzsucher.de/index.php?id=27)
Es trifft nicht auf alle Situationen zu, aber in dieser Sache hat Herr Brecht meine vollkommene Zustimmung.

Aus diesem Grund bin ich auch ein großer Fan dieser Webseite. Ich bewundere die Betreiber, weil sie quasi Pioniere sind im Kampf für das Richtige. Das ist eben nicht selbstverständlich.

 

Fetzer

am Freitag, 24-02-17 19:20

Explizit wir, welche sich dieser Thematik beigesellen, von Pädophilie bis hin zu allen damit verschachtelnden Portmanteauworten, haben schein bar ein gleich inniges Problemphänomen welches sich von selbst weigert, Sympathie und Einigung postulierend produktiver zu äußerlichen.

Kommentar:

Max: Könntest du das bitte nochmals "auf deutsch" schreiben, denn ich verstehe kein Wort. Unsere Leser haben sicher dasselbe Problem.

 

Kein Täter werden
aus Berlin

am Freitag, 24-02-17 09:50

Liebe Besucher des Gästebuchs,

gerne möchten wirSie darauf hinweisen, dass Sie uns - dem Netzwerk "Kein Täter werden" (www.kein-taeter-werden.de) - bis zum 10.3. Fragen dazu schicken können, was sie am meisten am Netzwerk sowie an unserer Arbeit interessiert und was sie gerne wissen möchten. Wir werden alle Fragen sammeln und bis zum Sommer in kurzen Videos von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Netzwerks „Kein Täter werden“ beantworten. Diese Videos sollen dann ab dem Spätsommer im monatlichen Rhythmus online gestellt werden.

Schicken Sie einfach Ihre Frage zu den Themen Pädophilie, Diagnostik und Therapie an praevention@charite.de. Wir werden versuchen möglichst alle zu beantworten.

Viele Grüße aus dem Netzwerk KTW

 

Hanna Frey
aus Wuppertal

am Freitag, 24-02-17 09:09

http://www.hanna-frey.de/

Lieber Freunde
als ehemaliges Opfer von sexuellem Missbrauch, sehe ich diverse Texte hier kritisch.
Gerne möchte ich erklären warum:
Übersetzt sagen einige hier: „Die Gedanken sind frei und auch nichts schlimmes. Jeder Erwachsene würde beim Anblick eines anderen Erwachsene auch mehr oder weniger sexuelle Gedanken haben.“ Ich habe keine sexuellen Gedanken beim Anblick eines Anderen, sorry. Wenn dem so wäre, wäre es dennoch ein großer Unterschied, denn das wäre durchaus „normal“, weil mich etwas anregt, was mit mir auf Augenhöhe ist.
Die Gedanken sind frei... ist richtig, und sie schaden noch keinem Kind. Ich würde die Frage aber mal in den Raum stellen, ob diverse Gedanken nicht dem Denker persönlich schaden ? ! Davon nämlich, bin ich zutiefst überzeugt. Ich komme auf meinen persönlich erlebten Missbrauch zurück. Wenn ich mich von diesen Gedanken daran nicht befreit hätte... hätte ich weder ein friedliches Leben führen, noch verzeihen können. Gedanken beeinflussen massiv unsere Welt und dabei spielt die Art der Gedanken natürlich eine Rolle. Wenn wir positiv denken, erleben wir meistens Freude usw. Depressive Menschen erleben die Welt als grau und dunkel... alles nur auf Grund ihrer Gedanken und nicht, weil die Welt tatsächlich grau und dunkel ist. Eine „Verharmlosung“ bezüglich sexueller Gedanken beim Anblick eines Kindes, finde ich daher nicht richtig um nicht zu sagen FALSCH! Natürlich soll man sich keine Selbstvorwürfe machen, weil man Pädophil ist... denn am Ende kann man nichts dazu. Man muss sich auch dafür nicht schämen...alles richtig. Kinder sollten aber keine Objekte sein! Niemals! Kinder sind auch keine Therapie, damit man lernt sich von seinen Gedanken zu befreien. Es geht hier nicht im eine Spinnenphobie.. in der ich therapeutisch mit Spinnen konfrontiert werde. Es geht hier darum, dass Gedanken nicht zu Worten und anschließend zu Taten werden, die sowohl für die Kinder, als auch für den Denker selber, gefährlich sind und massiven Schaden auf beiden Seiten zufügen können.
Abschließend möchte ich gerne sagen: Die angesprochene „verteufelte Meinung der Gesellschaft“ kommt unter anderem daher, dass sich Pädophile nicht genug öffentlich outen, damit auch die Gesellschaft eine Chance bekommt, damit umzugehen. Mich wundert die Meinung vieler, über Pädophile nicht. Es ist der berühmte Teufelskreislauf... bei der aber nicht nur die Gesellschaft schuld trägt, sondern auch der Pädophile, der anderen keinen Blickwinkel auf ihre Neigung erlaubt. Wir alle wissen, wie oberflächlich Menschen teilweise sind... sie geben sich keine Mühe von sich aus, hinter die Kulisse zu blicken. Wer aber möchte, dass man hinter eben diese blickt, der muss auch den Mut haben, die Türe zu öffnen. Die Schuld für die Misere... so möchte ich es nennen, liegt auch bei den Pädophilen, die sich (aus verständlichen Gründen) aber für meinen Begriff, zu sehr bedeckt halten.
Um voneinander zu lernen, müssen sich beide Seiten einen Schritt aufeinander zu bewegen. Es kann nicht sein, dass man immer Verständnis erwartet, wenn man den Leuten keine Chance gibt, verstehen zu lernen.

Das sind meine Gedanken dazu. Gerne lasse ich mich eines besseren belehren. Ich verurteile nicht! Weder meinen Bruder, der mich über Jahre missbrauchte noch sonst wen. Ich bin aber der tiefen Überzeugung, dass man, wenn man eine solche Neigung an sich verspürt, dringend eine Therapie starten sollte, damit einem der Fachmann sagt, wie man damit umgehen kann. Ich denke das ist oberste Pflicht eines jeden pädophilen Menschen. Hanna

Kommentar:

Max: Hallo Hanna
Puh ich glaube du hast zum Teil etwas missverstanden. Genau um Akzeptanz geht es Frank und auch NewMan und mir: sich eben nicht (mehr) zu verteufeln für Gefühle und Gedanken, sondern sich auf das konzentrieren und die Energie dafür nutzen, das eigene Handeln sinnvoll zu steuern. Ich denke du stellst dir unter "sexuellen Gedanken zu Kindern" etwas ganz anderes vor als es gemeint ist. Es geht nicht um "Boah ist die/der geil! Mit dem/der würd ich jetzt aber mal gerne..." sondern das grundlegende Wissen und Empfinden, dass ein Kind als sexuell attraktiv wahrgenommen wird. Die tatsache, dass die Erinnerung an ein Kind sexuelle Fantasien auslösen kann. Wie der Einzelne mit diesen Fantasien umgeht und was er als hilfreich oder kontraproduktiv sieht ist sehr verschieden. So gibt es Pädophile, die es vermeiden über Kinder zu fantasieren oder nur vermeiden über ihnen nah bekannte Kinder zu fantasieren, oder auch das zulassen ohne je Übergriffe zu begehen. Dabei kommt es dann auch darauf an, wie solche Fantasien auf einen selbst wirken: untergraben sie meine eigenen Coping-Mechanismen? Erhöhen sie mein Risiko mit einer rosaroten Brille durch die Welt zu laufen, die kindliches Verhalten sexualisiert und romantisiert? Oder bleiben problemlos in meinem Sinn Fantasie und Realität getrennt?
Ich denke ihr meint da beide schon dasselbe.

Absolut widersprechen muss ich deinem letzten Punkt zur Gesellschaft. Gewiss ist in deinem Sinne irgendwo auch der Pädophile """schuld""" (mit drei Anführungszeichen), der sich dem Druck der Gesellschaft beugt. Aber haben Pädophile sich nicht zu Wort gemeldet, als das offen möglich war? Zu Hochzeiten der sexuellen Revolution etwa? Damals wurde (nach meinem heutigen Eindruck) allerdings eher über die Sinnhaftigkeit sexueller Kontakte zu Kindern gestritten, statt die Neigung an sich so weit zu thematisieren, dass eine überdauernde größere Akzeptanz für Gefühle unabhängig von Handlungen entstanden wäre. Woran oder an wem das lag bin ich nicht fähig zu beurteilen.
Zu sagen, Menschen mit pädophiler Neigung seien wesentlich mitschuld, da sie ja aus ihren Verstecken nicht vorgekrochen kämen, ist jedoch in meinen Augen etwa so als ob du sagtest Frauen oder Schwarze seien ja an ihrer jahrhundertelangen Unterdrückung wesentlich selbst schuld, sie hätten sich ja auch früher zusammentun und aufbegehren können. Bedenkst du dabei das Machtgefälle zwischen Gesellschaft und dem Einzelnen? Und die unglaubliche Macht verinnerlichter Glaubenssätze?
Sara Jahnke hat in ihren Studien zur Stigmatisierung pädophiler Menschen eindrücklich gezeigt wie ungeheuer groß die Stigmatisierung ist und dass Menschen mit pädophilen Neigungen diese Stigmatisierung nochmals überhöht wahrnehmen (überschätzen). Wenn wir im Team uns auch wünschten, dass mehr von uns zB im Schutze der Anonymität aktiv würden, kann man in diesem Klima doch niemandem einen Vorwurf machen, der froh ist, wenn er sein eigenes Leben hinbekommt und nicht noch zusätzlich viel riskiert um für andere aktiv zu werden. Genau um diese Schwelle zu verringern haben wir zum Beispiel auch das Shadows Project gegründet: damit Menschen sich "sich sichtbar machen" können ohne sich zu outen.

Und zum Schluss komme ich nicht umhin das wohl unbeabsichtigte Wortspiel mit Franks Nachnamen zu bemerken, ob Gedanken und Fantasien nicht dem Denker schadeten. ^^

 

Frank Denker

am Donnerstag, 23-02-17 14:40

Hallo S aus R,

dies hier ist zwar ein Gästebuch, aber mehr als 15 Jahre seit meinem CI und ein Leben MIT Pädophilie, MIT Kinderkontakt, MIT Familie und eigenen Kindern und OHNE KTW lassen mich das mal vergessen...

3 Monate...
Es ist völlig klar, dass Dich das völlig aus der Bahn wirft.
Doch mache nicht den Fehler wie ich damals und lese nur das, was bei einer Gockel- Suche mit dem Begriff "pädophil" an Ergebnissen geliefert wird. Die tatsächlichen Missbräuche, welche leider tatsächlich stattfinden, sind NICHT(!) allgemeingültig für alle Pädophilen!
Ich glaube sogar, behaupten zu können, dass diese Berichte auch FÜR Dich nicht gültig sind, denn sonst hättest Du niemals den Weg hierher gefunden sondern es einfach getan!

Mache Dir die verteufelnde Meinung der Gesellschaft über Pädophile nicht zu Eigen! Du musst Dich Deiner Gedanken(!) nicht schämen.
Du schreibst, dass Du den Anblick eines Kindes mit sex. Gedanken assoziierst.
Was mir dazu wirklich nur einfällt, ist ein (provokatives?) "Na und?".
Fast jeder Erwachsene hat beim Anblick eines anderen Erwachsenen mehr oder weniger Gedanken, die mit Sexualität zu tun haben! Und diese werden nicht immer positiv für den jeweils anderen sein.
Aber es sind GEDANKEN, die nur in den Köpfen existieren!

Du verurteilst Dich für etwas, was Du gar nicht beeinflussen kannst! Das wäre etwa so ähnlich wie Dir selbst die Schuld zu geben, weil letztens beim Einschalten des Lichtes just in dem Moment die Glühlampe durchbrennt, und Du den Schalter betätigt hast...

Es ist klar, dass es bis zu einer abgeklärten Sichtweise noch einige Zeit (Monate???) dauern kann. Aber versuche es doch bis dahin damit:
Höre den Kindern zu!
Wenn Dein Neffe, Deine Nichte oder ein anderes Kind Dich anlächelt - was wollen sie dann von Dir?
Sex?
Bestimmt nicht!
Also gib' ihnen das, was die Kinder wollen, konzentriere Dich darauf und nicht auf die Gedanken in Deinem Kopf! Und Du wirst merken, dass Deine derzeitige Fixierung auf Deinen sexualisierten Blick unwichtiger wird, zurückgeht und irgendwann (fast) völlig verschwindet.

Gib Dir auch Zeit! (Monate!!!, Jahre!!!) Das musst Du akzeptieren!

Es wird dauern, bis Du Deine Unbefangenheit wie vor Deinem CI wieder zurück hast. Vielleicht wirst Du auch nie die Angst vor einer Stigmatisierung verlieren können.
Aber es lässt sich mit dieser Neigung leben - vor allem, wenn man gerade DURCH den Kontakt zu den Kindern lernen kann, seine eigenen pädophilen Gefühle in vernünftige Bahnen zu lenken. Du musst diese Gefühle gar nicht loswerden! Schließlich sind sie ein Teil von Dir, und wenn du sie los werden solltest, bist Du nicht mehr vollständig!

Genauso würde ich nicht sofort Dein Studium wegwerfen.
man muss sich nicht zwangsläufig von Kindern fernhalten, nur weil man pädophil ist.
Es gibt keine unabwendbare Entwicklung zum Missbrauchs- Täter!
Es ist immer eine bewusste Entscheidung, etwas zu tun, etwas zuzulassen oder etwas eben NICHT zu tun.
Auch wenn Du dieses heute noch nicht wissen wirst, aber vielleicht brauchst Du gerade(!) Kinder um Dich, damit Dein Leben für Dich lebenswert ist.

Noch etwas:
Verabschiede Dich davon, dich als potentiellen Täter zu sehen!!!
Zitat von S aus R:
"Jeder Tag, an dem ich keinem Kind oder Jugendlichen etwas tue, ist ein guter Tag!"
Was soll das???
Wie oft warst Du in den letzten Jahren mit Kindern zusammen, OHNE dass ihnen etwas angetan hast?
WARUM soll sich daran etwas ändern, nur weil Du jetzt weißt, WARUM Du so gern mit Kindern Umgang hast?

Das Motto von Max ist viel zutreffender und passt auch auf meinen Vorschlag, dass Du den Kindern zuhören und ihnen ihre Wünsche erfüllen sollst (natürlich nur die Vernünftigen...)
Zitat von Max:
"An jedem Tag, an dem ich einem Kind begegne, soll es mindestens einmal mehr lachen als es OHNE die Begegnung mit mir der Fall gewesen wäre."

Gruß
Frank Denker

Kommentar:

Max: Ich ergänze mal, dass "CI" wohl für "Coming-In" steht, die Selbsterkenntnis über die eigene sexuelle Neigung.

 

S aus R

am Dienstag, 21-02-17 21:38

Lieber Caspar,

danke für dein Angebot, mich öffentlich hier verewigen sollte nur ein Schritt sein mich mit meiner Pädophilie auseinandersetzen. Vertrauen ist so eine Sache, damals war ich ein sehr offener Mensch. Dies wird sich jetzt leider ändern müssen, da aus meinem ganz nahen Umfeld und den Therapeuten niemand etwas wissen darf, leider. Ich würde gerne offener mit dem Thema umgehen, doch muss man ja Mord und Totschlag befürchten...evtl falsche Verdächtigungen, Hausdurchsuchungen, Misstrauen...aber es wprüde vieles einfacher machen :/ vllt in 30, 40 Jahren.

 

Caspar Ibichei

am Montag, 20-02-17 23:15

Lieber S aus R,

du sprichst hier Sachen an, über die ich nicht gerne in einem öffentlichen Gästebuch reden möchte.
Das SuH-Forum ist noch nicht soweit. Wenn du reden (schreiben) möchtest und das Vertrauen findest, kannst du mich gerne persönlich anschreiben.
Caspar

 

S aus R

am Montag, 20-02-17 21:55

Zitat von Daniel: dass diese Qual endet... Dafür sehe ich nur zwei Möglichkeiten, während ich die erste nicht aussprechen möchte...oder es wird doch noch ein Weg gefunden, sexuelle Störungen/Präferenzen zu ändern oder umzuwandeln. Aber soweit ich informiert bin, ist die Forschung nicht überzeugt, dass es irgendwie Hoffnung gibt. Und so wird erst gar nicht mehr versucht einen Weg zu finden. Wenn es einen Gott gibt, was hat er sich mit dieser und anderen Störungen gedacht? Gibt es auch eine positive Seite daran?
Die Vorstellung einen erwachsenen Partner zu finden, hatte ich auch lange. Einen Mann, mit dem ich glücklich sein kann und eventuell auch Kinder. Diesen Wunsch hatte ich auch, Daniel. Beides wird sich nicht erfüllen. Vor allem möchte ich nicht der ständigen Versuchung ausgeliefert sein. Aus Situationen kann man sich retten oder diese meiden...aber auf lange Sicht gesehen...einen Alkoholiker ständig die nächste Flasche vor die Nase zu halten, würde auch irgendwann schief gehen. Charakterstärke hin oder her und ich rede hier nicht von einer Sucht...gegen diese könnte man etwas unternehmen. Bei der Pädophile geht's um einen Teil der Persönlichkeit...nahe, für euch nichts sicherlich nichts neues.

Wie kommt ihr mit eurem Alltag klar, wenn ihr euch klarmacht, dass wir die Menschen sind, vor dem uns unsere Eltern, oder sonst wer, gewarnt haben. Wie lebt es sich mit einer Spaltung bzw Ambivalenz zwischen Wunsch und Realität? Wie einsam fühlt ihr euch?
Ich habe meine Eltern, die mir (noch) zuhören. Dich auf Dauer ist es keine Lösung, denn sie leiden.
Was lässt euch weiterleben, wenn doch das eigene und damit meine ich mein, Leben eigentlich ein schlechter Scherz ist. Zunächzt schwul...okay...jetzt paraphil...ein Albtraum.

Aber, wieder ein Tag, an dem kein Kind durch meine Hand oder meinen Klick zu Schaden gekommen ist. Also ist es ein guter.

Danke, dass ihr euch mit meinen Sorgen auseinandersetzt, ihr habt sicher eure...Danke für eure Zeit

 

Caspar Ibichei

am Sonntag, 19-02-17 20:39

Hallo nochmals an S aus R,

dein Schreiben von Samstag hatte ich erst gelesen, als meine Post schon unterwegs war.
Da tauchte noch viel mehr als die Angst auf. Nämlich die schlechten Gefühle. Dazu würde ich dir gerne noch was sagen.
Zuerst, dass ich sie absolut nachempfinden kann. Aber ich halte es für wichtig, dass du dich nicht zu sehr in sie hineinsteigerst. Sie sind es, die dich zum „Andersartigen“ machen und in die Isolation drängen. Sieh mal, seit ca. drei Monaten bist du dir deiner Neigung bewusst. Bist du deswegen ein anderer Mensch geworden? (Außer den dazugekommenen Zweifeln, die Gedanken jetzt schlecht zu sein usw.) Nein, ich glaube, nach außen bist du immer noch der gleiche S. wie vorher. Du fühlst jetzt anders aber verändert hast du dich sicherlich noch nicht. Hattest du dir vorher Gedanken darüber gemacht, wen du gedanklich sexuell „ausbeutest?“ Hattest du nie sexuell gefärbte Gedanken beim Anblick eines sexuell interessanten Menschen? Muss das jetzt bei Kindern anders sein, nur weil es Kinder sind. Die Gedanken an sich sind nicht schädlich (außer für dein Selbstwertgefühl, wenn du ihnen zu viel Bedeutung zukommen lässt.) An diesen ersten Gedanken, die Gefühle, die der Anblick von Kindern auslöst, trägst du keine Schuld. Auch wenn du dir mit diesen Gedanken jetzt sexuelle Befriedigung verschaffst, ist es noch nicht schlimm. Es bleiben Gedanken. Du kannst lernen, dies in einen für dich akzeptablen Rahmen zu bekommen und zu halten. Schlimm werden diese Gedanken doch erst, wenn sie dein Handeln nach außen beeinflussen. Wenn du dir Gedanken darüber machst, wie du ein Kind manipulieren kannst, dass es so agiert oder reagiert wie du es gerne hättest. Wenn du dir Gedanken darüber machst, wie du handeln kannst um einem gewünschten Ziel näher zu kommen. Das wären dann Gedanken um du dich sorgen müsstest.
Du schreibst, dass deine Familie „gänzlich zerbricht“ wenn du über deine Neigung reden würdest. Das deutet darauf hin, dass dort auch noch Probleme liegen, die dich im Moment zusätzlich belasten.

Eine Lüge wäre, bewusst die Unwahrheit zu sagen. Du belügst also noch niemanden, wenn du noch nicht über deine Neigung sprichst. Erst, wenn du z.B. Kinder hüten solltest und merkst, dass diese Belastung zu groß für dich wäre, würde ich über das Warum reden.
So wie ich das sehe, stecken im Moment noch so viele Unsicherheiten in dir, dass du sowieso niemandem sagen könntest, was mit dir los ist. Was wäre also „Wahrheit?“
Du hast noch tausend Fragen zu dir und deiner Neigung. Versuche erst mal Geduld mit dir selbst zu haben. Auch wenn es schwer fällt.
(Ok, die letzten beiden Sätze hätte ich mir auch selber schreiben können.)
Ich hoffe, wir hören wieder von dir.

Liebe Grüße
Caspar

Kommentar:

Max: Amen

 

Daniel F.

am Sonntag, 19-02-17 15:34

---Zitat von S aus R---
Doch habe ich Angst vor der Zukunft, wenn es denn überhaupt eine für mich geben kann.
------------------------------

Ich musste dabei an mich denken. Mich plagen ähnliche Gedanken, zumal ich einen sehr starken Familienwunsch spüre. Ich versuche das zwar zu verdrängen, aber wenn ich auf der Straße dann glückliche Familien(-väter) mit ihren Kindern sehe, muss ich immer mit der harten Realität konfrontiert werden, dass es so etwas für mich nicht geben wird, da ich einerseits rein gar nichts für Frauen empfinde und andererseits auch viel zu große Angst habe, meinen Kindern etwas anzutun, weil ich dann doch die Kontrolle verliere.
Das könnte zwar mit Medikamenten verhindert werden, aber soll ich meine Kinder dann immer mit sexuellen Hintergedanken betrachten? Solche Medikamente schalten ja nur den Trieb aus, aber nicht die Emotionen und Gedanken. Wie könnte ich so ein guter Vater sein?

Dazu kommt dann auch die Erkenntnis, dass ich aus diesem Grund immer alleine bleiben werde. Für mich wird es keine erfüllende Beziehung geben, ich werde immer der einsame Single bleiben.

Meine ehem. Therpeutin war zwar der Ansicht, dass es sich bei mir um eine Entwicklungsverzögerung handelt und ich irgendwann nachreifen würde, aber dagegen spricht, dass das Präferenzalter sogar mit der Zeit sank, anstatt stieg.

Obwohl ich eigentlich Atheist / Agnostiker bin, bete ich fast jeden Abend, dass diese Qual endlich vorbei ist.

 

Caspar Ibichei

am Sonntag, 19-02-17 10:59

@ S aus R

Diese Angst vor sich selbst ist sicher vielen bekannt.
Ich weiß nicht, woher du deine Informationen über die pädophile Neigung hast.
Kennst du nur das, was die breite Öffentlichkeit über uns denkt?
Dass alle Pädophile irgendwann die Kontrolle über ihren „Trieb“ verlieren und übergriffig werden?
Ich hatte fast 30 Jahre daran geglaubt. Deswegen hatte ich große Probleme damit, die Neigung für mich zu akzeptieren.
Diese Meinung stimmt aber einfach nicht. Kein Pädophiler muss irgendwann Kinder missbrauchen.
Wir finden Kinder anziehend aber wir können sie auch respektieren.
Es ist schön, dass du dir jetzt Gedanken darüber machst und darüber sprechen kannst. (Und noch schöner ist es, wenn das mit dem KTW-Platz für dich klappt.) Ich denke, fast jeder hier kann dir bestätigen, dass deine Angst unbegründet ist. Diese Angst kann nützlich sein. Sie gab dir den Anstoß Hilfe zu suchen. Aber lass dich davon nicht auffressen. Mit dieser Neigung zu leben ist sicher nicht immer einfach aber machbar.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Du bist nicht alleine.

Caspar

 

S aus R

am Samstag, 18-02-17 22:14

Lieber Max,

danke für deine tiefe Anteilnahme. Jedenfalls erlese ich diese aus deinem Beitrag.
Zum Thema sexuelle Befriedigung: Jedes Kind, jeder Jugendliche bietet durch das reine Betrachten eines Pädophilen die Möglichkeit der sexuellen Befriedigung, auch wenn diese Befriedigung auf rein mentaler Ebene stattfindet. Denn das Kind oder der Jugendliche sind in unsere Denkweise gleich mit sexuellen Gedanken assoziiert. Auch so beute ich doch aus, auch wenn ich meine aufkommenden Gedanken nicht beeinflussen kann. Nur das, was ich aus diesen mache. Dennoch fühle ich mich schlecht dabei. Ich wünschte mir, mein Neffe könnte in dieselben ehrlichen Augen zurückblicken, wenner mich anblickt, in die ich schaue, wenn ich ihn ansehe. Denn momentan kann ich weder meiner Geschwister von meiner Pädophilie erzählen, ohne dass meine Familie gänzlich zerbricht. Und wieder eine Lüge unter der ich, wie viele andere wahrscheinlich auch, leide.
Wie unbeschwert waren die Zeiten, als ich mir meiner Pädophilie nicht bewusst war und jeglicher Kontakt noch ohne diese Gedanken anliefen und normal schienen.
Wenn ich mir also "bewusst" werde, worin meine Motivation liegt etwas mit oder für ein Kind zu tun, dann erst habe ich die Chance Schaden von einem Kind abzuwehren? Verstehe ich dich damit richtig? Wie kann ein "normaler" Kontakt zwischen einem Pädophilen ohne Hintergedanken des Erwachsenen aussehen? Sicher, die Grenzen, die dem Kindeswohl dienen einhalten...doch wie sehen diese denn ganz konkret aus? Pädophilie nicht ausgelebt, meint dann auch immer dem Spannungsfeld zwischen Wunsch und tatsächlicher Handlung standzuhalten, ein ehrenwerte Ziel und auch eine Pflicht. Wer aber versagt schadet nicht nur sich selbst, sondern mindestens auch einer weiteren Seele.
Diesem Druck standzuhalten geht ohne psychische Leiden ebenfalls nicht, schon gar nicht ein Leben lang.
Bisher hat man mir bei KTW keinen Plan zur Umstrukturierung meines Lebens angeboten, nur gefragt, ob ich auch neben des Studiumsinhalts auch noch andere Interessen habe. Wir sind noch bei der Diagnostik in Stralsund, also kann noch nicht viel passiert sein.
Doch habe ich Angst vor der Zukunft, wenn es denn überhaupt eine für mich geben kann. Ich denke triebdämpfende Mittel könnten übergangsweise eine Lösung sein, wenigstens um die Angst und Panik, die ich in diesem Bereich habe, zu senken. Das Selbstvertrauen von mir ist verschwunden und ich bade in Selbstmitleid. Kennt ihr das und viel wichtiger, wie habt ihr diese Phase überwunden...was hilft euch dabei weiterzumachen?
Du hast dir sehr viele Gedanken über mich gemacht, dafür Danke ich dir.

Kommentar:

Max: In der Tat ist es so, dass die Phase, in der du gerade steckst, das ist, was mich überhaupt erst dazu gebracht hat, online über meine Pädophilie zu schreiben, hier bei SuH mitzuarbeiten, mein Buch zu schreiben etc. Ich will Menschen wie dir helfen nicht gar so allein zu sein mit dem, was sie durchmachen.
Das mit den "ehrlichen Augen" und der Unbeschwertheit ist etwas, was mit der Zeit zurückkommen kann. Für mich war es so, dass ich lange jeden Kontakt zu Mädchen mit sexuellen Gedanken assoziiert habe. Mit der Therapie wurde ich mir dessen noch bewusster, was erstmal gruselig war. Irgendwann habe ich dann ganz überrascht festgestellt, dass ich gerade eine halbe Stunde mit nem Mädchen gespielt hatte ohne auch nur einmal an sexuelle Aspekte zu denken. Und dass, wenn sie aufkamen, ich mich nicht mehr dafür verurteilte sondern eine Gelassenheit gewonnen hatte diese Gefühle wahrzunehmen und wesentlich ruhiger zu reagieren, sie einfach(!) gedanklich beiseite zu legen, ohne dafür den Umweg über Selbsthass zu nehmen. Das können triebdämpfende Mittel zB unterstützen wie du schon sagtest.
Mit dem Bewusstsein meinte ich, dass es der erste Schritt dazu ist Risikoverhalten deinerseits zu erkennen und zu meiden (und von unbedenklichem Verhalten zu unterscheiden) und außerdem die Panik zu vermeiden. Es ist möglich, aktuell noch angsteinflößende, bedrohliche Gedanken gelassener zu betrachten ohne ihnen zu folgen (im Verhalten meine ich). Sebstbeobachtung stärkt das Bewusstsein der sexuellen (und anderen) Empfindungen und Akzeptanz hilft, einen ruhigeren Umgang damit zu finden.
Dennoch ist es natürlich ein hoher Anspruch, in einem solchen Spannungsfeld zu leben und standzuhalten. Und es ist für viele ein gewisser Druck der bleibt, mit dem man aber leben lernen kann.
Was dein Studium angeht: frag sie danach. Mach klar, wie sehr dich das unter Druck setzt (schließlich kannst du eine Entscheidung über dein Studium nicht beliebig lang hinausschieben) und bitte um Hilfe dabei einen Plan zu entwickeln. Kein guter Therapeut wird einen fertigen Plan für dich aus der Schublade ziehen, aber so jemand kann deine Situation mit dir besprechen und dir helfen eine individuelle Lösung für deine Lebenslage zu finden.
Fehlendes Selbstvertrauen und viel viel Selbstmitleid... kenne ich. Was mir geholfen hat ist Geduld mit mir selbst zu lernen, zu sehen, dass das mit der Akzeptanz wirklich funktioniert, und zu erleben, dass ich Kinder zunehmend "normal" sehen kann. Leider dauert das alles ne Weile, was dir wahrscheinlich nicht erspart bleiben wird. ZB wenn du jetzt gerade ganz viel an sexuelle Sachen denkst, wenn du deinen Neffen anschaust, heißt das nicht dass das a) auf ewig so belastend bleibt und b) auf ewig genauso intensiv bleibt.

 

Arno Nym
aus Berlin

am Freitag, 17-02-17 23:52

Hallo ihr :)

Also eins muss ich erstmal sagen: Ich hoffe, dass ich keinen mit meinen Erfahrungen mit den Bilderseiten verletzt, gekränkt habe bzw nicht, dass einer von euch sich schlecht fühlt oder so !!!
Ich wollte nur erzählen, was ich für Erfahrungen mit solchen(es war EINE Seite) Seiten gemacht habe.

Ich habe ja schon geschrieben, dass ich solche Bilder als sehr manipulativ den Kindern gegenüber finde. Diese Kinder wissen nicht, was das für Fotos sind, das ist das perfide, einer lockt sie mit Geld oder für sie Selbstvertrauen usw und sorgt dafür, dass diese(dem Fotographen usw) VERTRAUEN können bzw sie wissen gar nicht, was das für Fotos sind.
Ich habe VIEL über diese Fotos in den letzten Monaten nachgedacht und versucht die Hintergründe dafür zu finden. Ein Mädchen im Alter von 8 Jahren weiss NICHT, was es bedeutet, ihre Beine zu spreizen(in Höschen) für die Kamera !!Die Kommantare auf der Seite sind oft sehr respektlos und erniedrigend, aber tun diese jemanden praktisch weh ? Anscheinend werden diese Fotos auch von Familienmitgliedern gemacht oder Vertrauten usw.
Vor allem finde ich es krass, welche METHODEN die Täter anwenden, um Kinder vor die Kamera zu bekommen.

Ich bin durch Zufall auf solche Seiten gekommen (habe was in die Richtung eingegeben, zb [Schlagwort entfernt] oder so und wurde glaube von google darauf verlinkt)
Die Bilder haben mich die erste Zeit, krass gesehen, um den "Verstand gebracht", so krass haben sie mir gefallen...........
Ich "verbinde" viel mit diesen Bildern, habe sie wie ein Verrückter runter geladen....
Ich danke euch, dass ihr euch um mich sorgt, ich komme soweit damit klar und habe auch Methoden gefunden dieses(konstruktiv) zu verarbeiten !
Ich werde mir bald eine Extra Emailadresse besorgen für diese Seite.

LG Arno

Kommentar:

Max: *zustimmendesnicken*
Wie in deinem folgenden (nicht freigeschalteten) Eintrag erbeten, habe ich das erwähnte Schlagwort natürlich rausgenommen.

 

S aus R

am Freitag, 17-02-17 16:55

...und noch einen Nachtrag:

Ein Lebensmotto für uns Pädophile könnte "Jeder Tag, an dem ich keinem Kind oder Jugendlichen etwas tue, ist ein guter Tag!" lauten.

Kommentar:

Max: Ich schätze mal du meintest "Lebensmotto" nicht "Lebensmittel" ;) Das hab ich oben geändert. Ich finde das ist durchaus ein brauchbares Motto.
Mein Motto hat sich in der Zwischenzeit gewandelt zu:
"An jedem Tag, an dem ich einem Kind begegne, soll es mindestens einmal mehr lachen als es OHNE die Begegnung mit mir der Fall gewesen wäre."

 

S aus R

am Freitag, 17-02-17 10:25

Hallo liebes Team und andere Leser,

seit nun 3 Monaten habe ich nun herausgefunden, dass ich pädophil bzw paraphilie bin. Dieses Ereignis hat mich tief aus der Bahn geworfen, sodass ich dabei bin mein Grundschulstudium hinzuschmeißen, mich sozial und emotional zu isolieren. Ich finde es wichtig und auch gut, dass das Projekt "kein Täter werden" existiert. Dorthin habe ich mich gewandt und werde voraussichtlich einen therapieplatz innerhalb einer Gruppe erhalten. Ich hasse mich wegen meiner sexuellen Präferenzstörung und wünsche mir Hilfe, dass ich wegen meiner Fantasien und Impulse Linderung erhalten kann, denn nichts wäre schlimmer für mich Handlungen mit Kindern oder Jugendlichen durchzuführen. Davor habe ich große Angst. Dass der Trieb irgendwann soviel Macht von mir ergreift, dass ich etwas falsches tue. Diese Angst vor sich selbst und die Schmerzen dadurch, werden euch sicher nicht unbekannt sein.
Vor allem die Nähe meines zweijährigen Neffen und meiner einjährigen Nichte machen mich fertig. Nicht zu wissen, wann ich ihre sexuelle Selbstbestimmung verletze und welche Umgangsweise völlig unbedenklich sind. Diese Ungewissheit machen mich einerseits traurig, andererseits wütend. Dürfen Pädophile Umgang mit Kindern generell haben? Eher eine moralische Frage, die jeder für sich beantworten sollte. Denn niemand kann mir sagen, dass ein Kontakt zu einem Kind nicht auch eine sexuelle Komponente enthält. Selbst Zuneigung, umarmen, etwas für das Kind tun (Spielen, Aufmerksamkeit schenken ...) bergen Sexualität in sich, oder? Wenn man voraussetzt, dass Liebe, Zuneigung usw Komponenten von Sexualität sind. Wie seht ihr das?
Durch meine Zeilen könnt ihr sicherlich erahnen, dass ich erst am Anfang stehe, mich mit meiner neu entdeckten Sexualität auseinandersetzen, von der ich mir wünschen würde, sie wäre weniger als ein böser Albtraum aus dem ich schnell erwachen würde.

Grüße

S aus R

Kommentar:

Max: Hallo "S aus R"
"Diese Angst vor sich selbst und die Schmerzen dadurch, werden euch sicher nicht unbekannt sein." ‒ Oh Mann ja, definitiv ja! Es ist selten, das mir beim ersten Lesen eines Eintrags hier echt Tränen kamen. Ich hab mir exakt die gleichen Fragen gestellt.
"Dürfen Pädophile Umgang mit Kindern generell haben?" ‒ Generell: ja, dürfen und können meist auch. Uns sind bisher nur wenige Einzelpersonen begegnet, die Kontakt zu Kindern langanhaltend als so intensiv-zermürbend erleben, dass sie ihn auf Dauer ganz zu meiden versuchen. Ob dein Studium zu retten ist wirst du aber wahrscheinlich erst nach geraumer Zeit sinnvoll für dich entscheiden können. Hast du bei KTW schon schnelle Hilfe diesbezüglich erbeten? Evtl könnte ein(e) TherapeutIn mit dir in ein paar Einzelsitzungen einen Plan erarbeiten, wie du jetzt gerade mit deinem Studium umgehen kannst. Vielleicht findet ihr Möglichkeiten sodass du nicht alles, was du geschafft hast, komplett in die Tonne treten musst sondern zB auf ähnliche Felder ausweichen oder jetzt aufhören und später fortsetzen kannst, falls eine Laufbahn als Lehrer dann das sein sollte, was du tatsächlich weiter verfolgen willst.
"Selbst Zuneigung, umarmen, etwas für das Kind tun (Spielen, Aufmerksamkeit schenken ...) bergen Sexualität in sich, oder?" ‒ Meine Erfahrung ist, dass eine Prise Sexualität in jedem Kontakt mit Menschen mitspielt, die zur eigenen sexuellen Präferenz passen. "Eine Prise" ist aber nicht "die einzige Motivation". Die Tatsache, dass du das Kind sexuell anziehend findest, ist sie das, was dich dazu bringt, diese Umarmung auszutauschen, dieses Geschenk zu machen oder dieses Spiel zu spielen? Oder ändert es "nur" etwas daran, wieviel dir Spiel, Umarmung und Geschenk bedeuten?
Ist es nicht eher die Frage ob du ein Kind benutzt, um sexuelle Befriedigung zu erleben, was über Schaden oder Wohl des betreffenden Kindes entscheidet? Das unterscheiden zu lernen braucht für manch einen (wie für mich damals) Zeit.

In "Eine Nacht Krankenstation" (Star Trek Enterprise, 5. Episode der 2. Staffel, ab Minute 32) haben die Drehbuchautoren Dr. Phlox etwas sehr Weises in den Mund gelegt. Etwas zum Thema sexuelle Anziehung unter Menschen, wo keine Beziehung angebracht/möglich ist. Jonathan Archer fragt ihn, welchen Umgang damit der Doktor ihm vorschlage: "Sich dessen bewusst zu sein, Captain. Sich einfach dessen bewusst zu sein. Sie werden überrascht sein, welchen Unterschied das macht." ‒ Schon Akzeptanz und Bewusstsein allein können sehr sehr viel gegen die Panik tun, die du beschreibst und viel von dem Stress wegnehmen.

 

Fetzer

am Donnerstag, 16-02-17 20:56

Gedankliche Anteilnahme zu Kinderbilder im Netz
Na ja, trotz vermeidlicher Harmlosigkeit, hinsichtlich von für Pädos in Frage gestellten Pics-Plattformen, welche vornehmlich aus dem internationalen Raum „hier“ im Netz etabliert sind und die selbst von juristischen Seiten „HOESTWAHRSCHEINLIC H“ keinerlei Sanktionierungen (z.B. Hausdurchsuchung) hierzulande nach sich ziehen würden, lauern durchaus oder dennoch gewisse Gefahren auf diesen Seiten.
Es dreht sich schließlich um den Kraterrand zwischen legalem und Verbot. Das Spielen mit solchen Seiten verlieren in der Tat steht’s Betrachtende also informationsinput Menschen, schlussendlich Medienkonsumenten. Dummerweise!
Auf diesen Seiten tummelt sich exakt gleiche Klientel‘s herum wie in den verbotensten Ebenen des virtuell globalen Kommunikationsrohr unserer großkulturellen Pseudonymisierung „DEM INTERNET“ und hinterlassen ihre Duftmarken.
Das bilderschauen ist dabei harmlos.
Ich selbst hatte noch nie Interesse oder Zwang (achtlose Unbedenklichkeit) private Bilder bzw. Fotos oder meinetwegen Pics ins Netz stellen zu müssen geschweige den zu wollen oder wie auch immer.
Selbstverständlich bin ich mit meiner hilfsbedürftigen Schreibkommunikation kehrt wendig arg bildsprachlich eingestellt/orientiert.
Es gibt viel Literatur über dieses gegenwärtige pochende Phänomen, unseren sich kämpferisch damit auseinandersetzende, sozialen (Medien) Strukturen. Vom Bild hin zu Foto als nüchterne, kritische Fragestellungen innovativer Medienpädagogik angesichts von Medienkultur.

Bin mal gespannt ob ihr mein kudelmudel an Mitteilungsbedürfnis ins Gästebuch online stellt.
Alles Beste
Fetzer

 

Daniel F.

am Mittwoch, 15-02-17 12:26

Hallo Burkhard,

ich nutze ja auch einige Seiten, die vollkommen unbedenklich sind, moralisch wie auch rechtlich gesehen.

Doch sobald sich auf solchen Seiten Leute aufhalten, denen man am Vokabular anmerken kann, dass sie Kinder nur als Objekte ansehen, kann man ihnen auch zuschreiben, sie würden einen **** auf Kinderrechte geben. Denn Objekte haben für gewöhnlich keine Rechte.

Wenn ich solche Leute also in überdurchschnittlicher Anzahl auf den Seiten sehe, auf denen jeder x-beliebige Typ seine Bilder hochladen kann, vermutlich sogar noch ungeprüft, gehe ich auch davon aus, dass dort auch Bilder solcher Typen zu finden sind, die eben nicht unbedenklich sind.

Wie gesagt, das ist nur meine Ansicht dazu, ich bin da sehr strikt, was das angeht, auch wenn es für mich oft sehr schwer fällt (wie Max und Newman aufgrund meiner Konversation per Mail auch wissen) denn ich tue alles, um mich von solchen Missbrauchsabbildungen nicht überwältigen zu lassen, auch wenn das bedeutet, dass ich bestimmte im Grunde eigentlich unbedenkliche Seiten meiden muss, sobald ich dort bestimmte Anzeichen sehe.

Grüße
Daniel

 

Franz Wuth

am Dienstag, 14-02-17 13:14

Hallo Max,
ich möchte dir für die schnelle Reaktion danken. Ich möchte gleich mal meine Mailadresse korregieren, sie lautet:
mrmonster@online.de (ohne Punkt dazwischen, kann sein, dass ich das selbst falsch eingegeben habe).
Ich bezeichne mich selbst auch als Borderliner und habe in diese Richtung auch noch ambulante Therapie. Allerdings bin ich, was Diagnosen als "Krankheit" anbetrifft, inzwischen sehr skeptisch geworden. Denn so können "Andersartigkeiten" schnell zur "Krankheit" erklärt werden. Mein "Genesungsprozess" hat für mich das Ziel, meine Andersartigkeiten anzunehmen, ihre Grenzen zu akzeptieren, so dass sie ihren Krankheitswert für mich immer mehr verlieren. Dies ist mir im Bezug auf den Alkohol (denke ich) gut gelungen. Über 30 Jahre Trockenheit haben mich verändert, Alkohol spielt in meinem Leben keine Rolle mehr. Es bleibt eine gewisse Demut und die Grenze, das erste Glas immer stehenzulassen. Das gleiche strebe ich in Richtung meiner Pädophilie an und bin inzwischen auf dem bestem Wege dahin. Auch hier bleibt eine gewisse Demut und die Grenzen, die in den 15 Grundsätzen und im Ehrenkodex aufgezeigt sind. In dem Maße, in dem ich sie akzeptiere und lebe, wird auch der "Krankheitswert" dieser "Andersartigkeit" immer mehr an Bedeutung für mich verlieren. Denn schließlich machen mich gerade diese "Andersartigkeiten" zu dem Menschen, der ich heute bin. Soweit diesmal.

Kommentar:

Max: Hallo Franz. Schön von dir wieder zu lesen. Deine Mailadresse haben wir nicht verändert. Ich korrigiere sie gern gleich noch im letzten Post.
Den Krankheitsbegriff sehe ich auch bei vielen Dingen als fragwürdig an. Wir selbst bezeichnen Pädophilie auf SuH an manchen Stellen als Krankheit, aber nur, weil wir auf Namen wenig geben, wo es nicht genau um Begriffe geht. Anderswo, so wird der Leser merken, sprechen wir von einer Neigung oder einer Ausrichtung etc. Viele Fachleute stimmen dir und uns da zu, indem sie "Krankheit" eher als Begriff ansehen und auch Patienten gegenüber kommunizieren, der nur noch im System drinsteckt: damit jemandem eine Behandlung bezahlt wird, muss ihm der Status "krank" zugeordnet werden. Ich persönlich bin gespannt, was für eine Terminologie sich letztlich durchsetzen wird um "anders aber auch okay/normal" sinnvoll auszudrücken.

 

Caspar Ibichei

am Dienstag, 14-02-17 00:26

Hallo zusammen und speziell Arno,

auch mir sind diese Bilderseiten nicht unbekannt. Das Meiste, was es dazu zu sagen gibt hat Max schon ausgedrückt. Ein paar Gedankengänge fehlen mir aber noch, die ich für wichtig halte.

Arno, erinnerst du dich an dein Schreiben vom 19.12.16? Kommentare unter Politikersendungen?
Meine Ansichten dazu hatte ich dir schon mitgeteilt und genau so sehe ich die Kommentare zu den besonderen Bildern. (Denn der Großteil dessen, das ich kenne, ist ja ok.)
Diese Kommentare sind in meinen Augen absolut flach, hirnlos und anderes in dieser Richtung, nicht des Lesens wert.

Eine Sache, die du geschrieben hast, stimmt mich allerdings ein wenig traurig. Weil wahrscheinlich viele Leser dieser Kommentare Ähnliches denken.

„Einige Pädos denken dann(sie schreiben es auch unter den Kommentaren) , dass diese Mädchen "förmlich" danach schreien...“

Nach einer Dresdener Studie von ...? hastenichtgesehen, reagierten 25% der befragten Männer auf pädophile Stimuli, aber bei nur 2% kommt die Diagnose „Pädophilie“ zum Tragen.
Es sind also gar nicht unbedingt die „Pädos“, die diese Kommentare schreiben. Aber von der breiten Öffentlichkeit werden sie den Pädophilen zugeordnet und prägen damit auch das Bild dieser Präferenz und damit das Bild von uns. (Wir sehen doch, wie und was DIE denken.) Ich glaube sogar, du findest nur sehr, sehr wenig wirklich Pädophile unter den Kommentatoren.

„Mich würde interessieren, ob Täter solche Bilder dazu nutzen, angefixt zu werden und dann immer mehr Lust bekommen, ein Mädchen zu vergewaltigen.“

Von was für Menschen schreibst du da, wen meinst du damit? Ich denke, wer so krass drauf ist , wie du es beschreibst, wird sich sein „Anfixmaterial“ nicht auf solchen Seiten suchen müssen.

Und der „normale“ Pädophile, der sich die Bilder nur anschaut um sich selbst ein paar schöne Gedanken zu machen, der muss natürlich für sich entscheiden, ob es nun gestelltes Posingmaterial (Missbrauch) sein muss oder ob nicht die Wäsche und Bademoden Kataloge/Bilder und private Familienbilder reichen.

Caspar

 

Burkhard

am Montag, 13-02-17 13:53

Hi Daniel
Ganz so schlimm sehe ich es nicht. Max hätte Arno nicht so ausführlich ins Gästebuch aufnehmen sollen, das stimmt. Aber es wurden keine Seiten genannt.
Max, Deinen Standpunkt verstehe ich, so was mal zuzulassen, um aufzuschrecken. Aber den meisten, die diese Seite aufsuchen, ist es klar, mit welchen Augen die Bilder betrachtet werden. Allzuleicht werden Fotos von Kindern ins Netz gestellt und manche Eltern findens auch noch so süß. Wäre einfacher zu leben, wenns so was nicht im Netz gäbe.

Kommentar:

Max: Die Augen, die die Bilder betrachten, sind das eine. Etwas anderes und mir viel wichtiger sind die Umstände unter denen die Bilder entstehen. Also Posingbilder.

 

Daniel F.

am Sonntag, 12-02-17 13:19

Wenn ich dazu mal was einwerfen darf: Die Intention der Webseite an sich mag vielleicht unbedenklich sein, aber dass sich diese Seite zu einem Treffpunkt Pädosexueller entwickelt hat, würde diese Seite für mich disqualifizieren.

 

[Vorname entfernt] [Nachname entfernt]

am Samstag, 11-02-17 12:15

[Eintrag auf Wunsch des Posters gelöscht.]

Kommentar:

Max: Meinst du die expliziten Beschreibungen worum es bei diesen Bildern geht?
Das geht mir ähnlich. Danke für den Hinweis.
Einerseits halte ich es für sehr wichtig, dass klar benannt wird, worum es bei den manchmal als harmlos dargestellten Bildern tatsächlich geht. Andererseits ist es sehr belastend darüber zu lesen.
Ich schlage vor die so bildliche Diskussion über die Bilderseiten an dieser Stelle im Gästebuch zu beenden. Arno, wenn du noch weiteren Redebedarf zum Thema hast, dann schreib uns doch bitte per E-Mail an.

 

Arno Nym
aus Berlin

am Freitag, 10-02-17 23:19

Nachtrag: Bilder von der Seite von Mädchen(und wohl auch Jungs) in Bikini oder Unterwäsche !
Auch Bilder wo Kinder ihre Sachen vor der Kamera ausziehen(dabei Lächelnd), Mädchen in Tanga, High-Heels u.a

Sind schon krass süsse Fotos dabei....
Das war mir noch wichtig, dies zu schreiben....

Kommentar:

Max: Boah das ist echt hart das zu lesen. :'( Erinnert mich an die Therapie, wo Einzelne von ihren Erfahrungen mit Bilderserien und Missbrauchsabbildungen berichteten.
Ich muss auch sagen, dass ich jetzt leicht verwirrt bin, da es erst um Bilder leicht bekleideter Kinder allgemein ging und jetzt um erotisches Posing...
Ein paar Gegenfragen vielleicht, die helfen können diese Seiten/Bilder einzuordnen:
• Lächeln diese Kinder ehrlich?
• Machen sie das aus freien Stücken mit? Oder werden sie manipuliert (Geld oder anderes) damit sie sich für Erwachsene ansprechend posieren und lächeln?
• Sind das tatsächlich "natürliche" Posen?
• Ist davon auszugehen, dass es ihnen Spaß macht, sich auszuziehen vor der Kamera? Macht ein Kind das üblicherweise gern?
• Hälst du es für wahrscheinlich, dass die Kinder, wenn sie groß sind, diese Bilder sehen und sagen werden: "Wow, cool dass ich die Chance hatte, dieses Shooting mitzumachen! Die zeig ich stolz meinen Freunden!"?

Ich denke jeder kann für sich diese Fragen durchdenken und beantworten. Ich für meinen Teil finde traurig, dass dies "nur" als Posing angesehen wird, denn ich empfinde es als vollwertigen Missbrauch. Nicht direkt zu sexuellen Handlungen aber doch "zu einem Zweck benutzt", der nicht das geringste mit dem Kind zu tun hat. Wie einen Gegenstand.

 
 
aktualisiert: 24.05.2018